Hausverkauf nicht auf die lange Bank schieben
Immobilien jetzt verkaufen: Denn auf Sicht werden die Immobilienpreise fallen.
Für das Homeoffice fehlt ein Büro … Haus oder Wohnung ist zu groß oder zu klein … hohe Betriebskosten und ggf. anstehende Instandhaltungen. Experten raten dazu, einen geplanten Immobilien-Verkauf nicht auf die lange Bank zu schieben. Denn auf lange Sicht werden die Immobilienpreise fallen, wenn die Zinsen wieder ansteigen oder die Pandemie uns weitere, erlesene Abscheulichkeiten bereiten wird.
Der Immobilienmarkt ist wie leer gefegt – und das nicht nur an den typischen Hot Spots, also den besten Lagen international zugkräftiger Großstädte. Sondern auch in den sogenannten „Speckgürteln“, beispielsweise dem linken Niederrhein oder dem Bergischen Land.
Wir beobachten, dass sich Immobilienbesitzer aus aktuellem Anlass mit einem Verkauf sehr schwertun. „Das hängt aktuell mit der Pandemie und seit Langem mit dem Niedrigzins-Umfeld zusammen. Wohin mit dem Geld aus dem Hausverkauf? Für vermeintlich sichere Sparbuch-Anlagen gibt es de facto keine Zinsen mehr und an lukrative Angebote der Kapitalmärkte trauen sich viele Anleger leider nicht ran. Aktien, Anleihen etc. erscheinen ihnen zu unsicher, sie sorgen sich vor starken Schwankungen und Verlusten. Also behalten sie ihr Eigenheim lieber, um es vielleicht in einiger Zeit, wenn sich die Zinssituation wieder beruhigt hat, am Markt anzubieten. Und das, obwohl die Immobilie möglicherweise gar nicht mehr zur Lebenssituation passt. Das Eigentum ist zu groß, weil die Kinder aus dem Haus sind, oder zu klein, weil eigentlich Home-Office in den eigenen vier Wänden angesagt ist. Es kann viele Gründe geben, warum ein Verkauf zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll wäre.“
Aber erstens kann die Niedrigzinsphase noch dauern – Experten rechnen in den kommenden Jahren nicht mit einer spürbaren Zinswende – und zweitens werde ein positives Spar-Zinsumfeld dazu führen, dass dann sehr viele Eigentümer ihre Immobilien veräußern wollen. Dieses Überangebot würde viel “ungesunde” Spannung in den Markt bringen.
„Das Prinzip ist doch ganz einfach. Je größer das Angebot, desto eher sinken die Preise, und der ein oder andere wird sogar Schwierigkeiten bekommen, sein Haus oder seine Wohnung überhaupt zu verkaufen, wenn alle anderen das gleiche vorhaben. Fest steht: Wer seine Immobilie in zinsschwachen Zeiten für den Verkauf zurückhält, um das Geld in zinsstarken Zeiten besser anlegen zu können, kann am Ende des Tages in Probleme geraten.“ Wir raten in dieser Situation dazu, einen geplanten Verkauf nicht auf die lange Bank zu schieben.
„Es ist besser, jetzt in einem zügigen Verkaufsprozess seine Immobilie zu veräußern, als mit der Hoffnung auf einen irgendwann steigenden Zins später nur mit hohen Abschlägen verkaufen zu können – wenn überhaupt.“